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Sonntag, 1. Oktober 2006

Lektion 3: Urlaubslektüre

Siba Shakib - Samira und Samir

S-Shikab-Samira-und-Samir Angefangen hab ich mit diesem Buch lange vor meinem Urlaub. Hab es von meiner Mama empfohlen bekommen, die aber auch dazu sagte, dass es zunächst sehr gewöhnungsbedürftig sei. Nun gut, hab ich mir gedacht, dann wollen wir mal...

Zur Story: In Afghanistan wird ein kleines Mädchen geboren, dass keins sein darf, da die Kultur nur einen Jungen als Erstgeborenen zulässt. Somit beschließen die Eltern der kleinen Samira, sie als Samir aufzuziehen und ein Geheimnis zu wahren, dass verhängnisvoller nicht sein kann. Samira genießt als Junge alle Freiheiten von Männern und darf in eine Welt blicken, die jedem anderen weiblichen Wesen verborgen bleibt.

Doch aus dem Kind wird im Laufe der Zeit eine junge Frau und so lässt sich irgendwann das Geheimnis nur noch schwer wahren...

Tolle Story, dachte ich mir. Allerdings habe ich am ersten Abend nicht sehr viel gelesen. Ein kleines Kapitel, und das war schon sehr merkwürdig, von der Sprache her. Alles war so primitiv einfach geschrieben. Als wären es die geistigen Ergüsse eines Grundschülers.

So zog sich das hin, bis ich das Buch fast ganz weggelegt habe. Aber so etwas mache ich nicht. Ich habe in meiner ganzen Buchleserkarriere erst ein einziges Buch nicht zuende gelesen (und das war verständlicherweise ein Pferdebuch, als ich 10 oder 11 war).

Also habe ich weitergelesen und schließlich auch die guten Seiten des Buches erkannt. Denn die Geschichte wurde zunehmend aussichtsloser und ich wollte wissen, wie Samira das Problem, das in einem Land wie Afghanistan durchaus keine Fiktion ist, löst.

Insgesamt war es eine tiefgehende, berührende Geschichte, die mich am Ende sogar fast zu Tränen gerührt hat und deshalb bekommt das Buch von mir: 4 von 5 Sternen

Charlotte Link - Am Ende des Schweigens

C-Link-Am-Ende-des-SchweigensDass ich Charlotte Link mag, verleugne ich nicht. So ist es nun mal und wenn sie so weiter schreibt wie bisher, wird sich daran auch nicht viel ändern.

In diesem Buch hat sie mal wieder eine tolle, verworrene Story herbeigezaubert, die den Leser nicht so schnell in Ruhe lässt.

Drei deutsche Familien machen in England jedes Jahr zusammen Ferien. Die Idylle scheint perfekt, die Freunde unzertrennlich. Doch es wäre keine gute Story, wenn alle schöne Ferien verbringen und glücklich und erholt wieder abreisen würden.

Einige Leichen später gibt es drei Verdächtige und eine junge Frau, die zwischen all dem Chaos nun den wahren Täter finden muss, um nicht selbst noch in Gefahr zu geraten.

Was mir sehr gut gefallen hat, war bei der Fülle der Personen die elegant gelöste Vorstellung derer zu Beginn der Story, sodass man von jede, einzelnen Charakter ein sehr lebendiges Bild hatte und sich im Anschluss ganz auf die Geschichte konzentrieren konnte. Und die war mehr als vorhersehbar und gut verworren.

Einziges Manko: Was mich etwas stört, sind die vermeintlichen Bösewichte einer Geschichte. Denn die sind´s am Ende sowieso nicht und wenn man schon genügend Krimis in diesem Format gelesen hat, ist man in der Hinsicht auch schon abgebrüht genug, um genau diese Menschen außenvor zu lassen.

Deshalb also: 4 von 5 Sternen

Und zuguterletzt (ja, ich war fleißig):

Sandra Brown - Envy [Neid]

S-Brown-Envy-Neid
Mein erstes Buch von Sandra Brown und ganz sicher auch nicht das letzte. Ich muss ehrlich sagen, dass ich viel von diesem Buch erwartet hab und glücklicherweise auch nicht enttäuscht wurde.

Am stärksten beeindruckt hat mich dieser Hauch Erotik, der sich durch das ganze Buch zieht, aber keinesfalls aufdringlich ist. Die Story hat darunter keinesfalls gelitten - im Gegenteil: Sie wurde authentischer.

Denn gleich am Anfang, und das fand ich gut - auch wenn es Menschen gibt, die das doof finden - wurde der "Bösewicht" der Geschichte entlarvt. Das hat dem Ganzen einen gewissen Reiz gegeben. Manch einer sagt jetzt vielleicht, dass er das Buch dann weggelegt hätte, aber dafür war man einfach schon nach diesen paar Seiten viel zu sehr um den Finger gewickelt worden von der Autorin.

Sicher hat auch das Buch im Buch eine wesentliche Rolle dabei gespielt. Denn das erste, was dem Leser geboten wird, ist eine Geschichte, die nicht die eigentliche Geschichte des Buches ist. Es ist die Geschichte eines geheimen Autors, der sein Buch an einen Verlag schickt und Böses damit vor hat - was aber niemand weiß.

Hach ist das alles verworren. Schon nur, wenn ich was zum Inhalt sagen will.

Das Buch im Buch ist mir zwar etwas zu kurz gekommen, aber Sandra Brown hat die Sache geschickt gelöst, denn sonst hätte sie ja zwei Bücher draus machen müssen. Allerdings hätte ich auch gegen ein paar Seiten mehr nichts einzuwenden gehabt.

Dennoch kurz und knapp: Das Buch bietet alles, was man von einem guten Buch erwartet und deshalb gibt´s von mir: 5-von-5-Sternen

Donnerstag, 3. August 2006

Lektion 2: Rosamunde Pilcher in gut

Charlotte Link - Das Haus der Schwestern

Charlotte Link - Das Haus der Schwestern
Ich mag Charlotte Link. Rosamunde Pilcher nicht. Schon allein deshalb nicht, weil mein ehemaliger Mathelehrer sie gemocht hat - und der war immer böse zu mir. Aber an den möchte ich jetzt nicht denken (mein Therapeut hat gute Arbeit geleistet).

Zurück zu Charlotte Link. Sie ist deutsche Schriftstellern, lebt in Wiesbaden. Schon allein deshalb mag ich sie. Aber davon abgesehen versteht sie halt einfach was von ihrem Handwerk. Sie schreibt sowohl Krimis als auch... hm... nun ja... wie soll ich das nennen... Rosamunde Pilcher in gut?! Krimis hab ich von ihr schon einige gelesen (Schattenspiel, Der Verehrer, Der fremde Gast) und die waren alle super.

Als ich den Klappentext zum "Haus der Schwestern" gelesen hab, wusste ich, dass es die andere Sorte Bücher von ihr sein würde.

Aber man kann sich ja schließlich nur ein Bild von Charlotte Link als Schriftstellerin machen, wenn man verschiedene Sachen von ihr gelesen hat.

Wie in den anderen Büchern erzählt sie auch hier zwei Geschichten, die früher oder später zusammen laufen. In diesem Fall früher.

Denn es geht um ein Ehepaar, das über Weihnachten auf die abgelene Westhill Farm nach Yorkshire fährt, um seine Eheprobleme zu lösen. Sie schneien aber schon bald bis zum Hals ein und kommen nicht mehr weg. Im Schuppen findet sie, Barbara, unter einem Brett im Boden ein Kästchen, in dem sich ein Skript befindet, und wie Frauen nun mal sind, beginnt sie es zu lesen.

600 Seiten umfasst das Buch, nicht viel weniger dick ist das Skript, denn es handelt das gesamte Leben von Frances Grey, ehemals Besitzerin der Farm, ab.

Bis zum Ende muss der Leser warten, um ihr düsteres Geheimnis zu erfahren, doch das fällt nicht schwer, denn Frances Grey hat nicht nur den 1. und 2. Weltkrieg miterlebt, sondern auch davor, dazwischen und danach eine Menge durchgemacht, so dass immer wieder etwas Neues passiert und einem überhaupt nicht langweilig werden kann beim Lesen.

Charlotte Link hat damit einen schönen Gesellschaftsroman geschaffen und vor allem mit ihrer Hauptfigur Frances Grey einen lebendigen Charakter. Diese Frau, die eine Menge in ihrem Leben mitmachen musste, daran aber nur gewachsen ist, finde ich eindrucksvoll. Sie beweist viel Stärke, man möchte fast Härte sagen, ist aber tief in ihrem Inneren ein herzensguter Mensch.

Charlotte Link schafft es immer wieder, gute, schlüssige Stories mit überzeugenden Charakteren zu schreiben.

Auch in diesem Genre hat sie mich überzeugt, wenngleich es nicht das Beste war, was ich von ihr gelesen habe und ich ihre Krimis dennoch lieber mag.

Deshalb meine Wertung: 4 von 5 Sternen

Dienstag, 11. Juli 2006

Lektion 1: Die Sache mit den Metaphern

Marianne Berglund - Nebel über dem Fluss

Marianne Berglund Habe mir das Buch vor circa zwei Jahren gekauft, weil es nicht teuer war (um genau zu sein 2,50 Euro). Irgendwie lag es dann aber nur noch herum und hat darauf gewartet, dass mich eine Langeweile überfällt, in der ich auf die Schnelle kein anderes gutes Buch bei der Hand habe.

Tja, und nun habe ich dieses Buch also gelesen und weiß ehrlich gesagt nicht so recht, was ich darüber denken soll.

"Im frühen Morgennebel entdeckt ein junger Mann die Leiche des auf grausame Weise ermordeten Arztes Christer Nyberg. Komissarin Eva-Britt Bixe macht sich auf die Suche nach dem Täter, und zuerst scheinen alle Fäden in der renommierten Klinik zusammenzulaufen, in der Nyberg beschäftigt war. Doch dann geschieht ein weiterer Mord, und Eva-Britt muss erkennen, dass sie mit ihren Ermittlungen erst ganz am Anfang steht..."

Soviel sagt uns also die Rückseite des Buches. Und weiter heißt es: "Ein atmosphärischer, hochspannender Kriminalroman, in dessen Mittelpunkt eine sympathische, lebensnahe Heldin steht. "Nebel über dem Fluss" ist Krimikunst vom Feinsten von Skandinaviens neuer Erfolgsautorin."

Und da ergibt sich für mich schon der erste Kritikpunkt. Denn Eva-Britt Bixe ist in meinen Augen eine in die Jahre gekommene, verbitterte Glucke, die jedem Mann hinterher schaut und scheinbar von allem genervt ist. Erik Sander hingegen, Vater zweier Kinder und liebevoller Kollege Bixes, erscheint mir wesentlich sympathischer. Ohne ihn würde Bixe womöglich irgendwann zwischen dem ersten und zweiten Mord durchdrehen. Aber gut, vielleicht male ich das alles etwas zu schwarz und diese Frau ist gar nicht so schlimm.

Es gibt da aber noch andere Schwachstellen. Und zwar die Sache mit den Metaphern. Da fließt gelbes Licht wie Honig über den Boden, Kronleuchter werden zu Ballettröckchen und Häuserreihen zu schmutzig-grauen Zuckerwürfeln. Bis zu einem gewissen Grad sind ja Metaphern etwas sehr Schönes, um dem Leser die Szenen zu verbildlichen, aber in diesem Buch scheint man geradezu zu ertrinken in einem Meer aus Metaphern (seht ihr, jetzt hat´s mich auch schon erwischt bei dem ganzen metaphern ... metapherisieren ... hm???)

Ja, und zuguterletzt muss ich auch noch gestehen, dass jetzt ein einziges Wirrwarr in meinem Kopf herrscht. Kurz vor Ende des Buches fand ich die Handlung ganz toll, alles war so verworren und ich hab geradezu nach der Aufklärung gegiert. Aber dann - puff - war alles dahin. Die erhoffte Aufklärung kam nur zum Teil, so zwischendurch, in kleinen Happen und mein Kopf war voller Fragezeichen.

Vielleicht war ich ja auch zu unaufmerksam oder mir fehlen dafür ein paar Gehirnwindungen, aber so wirklich schlau bin ich nicht daraus geworden. Schade eigentlich, es hätte sicher mehr drin gesteckt... Aber anscheinend ging es nicht nur mir so, wie die Kundenrezensionen bei Amazon zeigen.

Fazit: Zunächst einmal müssen wir feststellen, dass es für Metapher kein Verb gibt. Oder irre ich mich???
Und außerdem ist das Buch nicht wirklich gut gewesen.

Meine Wertung also: 2 von 5 Sternen

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Christian (Gast) - 1. Sep, 11:04

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